Der Waldorf Microwave I war der erste Waldorf Synthesizer (1989). Entwickelt wurde er auf der Grundlage der sogenannten Wavetablesynthese von PPG, welche sicherlich seit Erscheinen des Wave 2.0 ein Begriff ist. Der Entwickler Wolfgang Palm hat in den frühen 80er Jahren diese Synthese entwickelt und später in den viel gerühmten PPG Wave Synthesizern bis 1987 eingesetzt.
Im Jahre 1989 dominieren digitale Synthesizer den Musikermarkt, doch die bis dato fast unbekannte Firma WALDORF aus Deutschland sollte dies bald mit dem Waldorf MICROWAVE ändern. Technisch nicht sonderlich auffällig, aber die analoge Filtersektion gepaart mit der Klangsynthese aus einem PPG Wave 2.3 stellte schnell alles auf den Kopf. Dieser Racksynthie sollte Geschichte schreiben. In unzähligen Techno-, Dance- und generell elektronischen Produktionen war und ist er noch zu hören. Ein besonders oft eingesetzer Sound war der „Clinics“ (zu hören im Klangbeispiel 5, verglichen mit dem Nachfolger Microwave 2).
Die “ Mikrowelle “ kommt 8 stimmig daher, versehen mit 6 Einzelausgängen und echten analogen Filtern (8x CEM3387, erste Version 8x CEM3389). Hier verrichten wieder einmal die berühmten Curtis-Chips ihren Dienst. Die Wavetables sind 1:1 aus dem PPG Wave 2.3 übernommen worden und manche User berichten, dass es kaum einen klanglichen Unterschied zum PPG Wave geben soll. Dies konnte ich leider in Ermangelung eines PPG Wave 2.3 nie überprüfen.
Der Microwave konnte mittels Erwerb des 1 HE 19″ WaveSlave auf insgesamt 16 Stimmen erweitert werden. Dieser Expander ist jedoch komplett vom Gebrauchtmarkt verschwunden, was den Schluss zulässt, dass keine sehr hohen Stückzahlen produziert wurden.
Der Waldorf Microwave 1 ist 8fach multitimbral und besitzt 2 Oszillatoren pro Stimme und als Filter steht ein 24dB/Okt Tiefpassfilter mit Resonanz zur Verfügung. Mit dem neuen Betriebssystem 2.0 wurde der achtfache Multimode sogar mit dynamischer Stimmenzuordnung möglich. Allerdings gibt es keine Effektsektion, aber die brachiale Kraft und Ausdrucksstärke des Sounds macht diese Kleinigkeit wett. Ferner vertrete ich auch die Affassung, dass ein gutes Effektgerät seinen Dienst besser verrichtet als die integrierten Effekte mancher Synthesizer. Daher hat es mich nie gestört, dass der Waldorf Microwave keine Effekte mitbringt.
Es gibt mehrere Gehäuse-Versionen. Ich besitze die zweite Aufflage mit blauem Nextel-Überzug der Frontblende ( Nextel ist eine schallschluckende Lackierung, welche auch bereits bei der legendären Bandmaschine Revox B 77 eingesetzt wurde). Zuvor erschien die erste Version mit blau eloxierter Aluminiumfront, welche leider aufgrund von Produktionstoleranzen unterschiedliche Blautöne aufwies . Auch wurden in den unterschiedlichen Versionen verschiedene CEM-Filter eingesetzt, weshalb es auch klangliche Unterschiede gibt. Die erste Version des Microwave soll nach Berichten der Nutzer etwas seidiger klingen. 1994 folgte dann die auf 99 Stück limitierte „the mean Green-Mashine“, ein Gerät mit giftig Grüner Front und Messingkegeln als Füße. Diese imposante Erscheinung ist nur sehr schwer auf dem Gebrauchtmarkt zu bekommen und erzielt daher sehr hohe Preise, obwohl technisch mit der „normalen Version“ identisch. Damit endete dann auch der Produktionszeitraum des Waldorf Microwave 1 und es erschien als Nachfolger der rein digitale Microwave 2 .
Die Programmierung des Waldorf Microwave 1 ist leider nicht so komfortabel, da sie nur über eine Matrix und kleinem Display zu bewerkstelligen ist. Die Firma Access brachte in den 90ern einen Programmer mit Echtzeitregelung per Midi auf den Markt. Dieser Programmer bietet Eingriffsmöglichkeiten in die wesentlichen Elemente der Klangerzeugung. Aufgrund der Tatsache, dass nicht allen Parametern Controllerbefehle in Form von Sysex-Daten zugewiesen wurden, sind viele Parameter weiterhin nur über den Microwave selbst erreichbar.
Fazit: Ein absolutes Muss in jedem guten Studio, auch im 21. Jahrhundert. Der Waldorf Microwave 1 zaubert hervorragende Flächen und abgefahrene Klangteppiche. Auch seine Bassgewalt ist nicht zu unterschätzen. Besonders erwähnenswert sind an dieser Stelle die extrem schnellen Hüllkurven. Mittlerweile erhält man sehr gute Editoren für den PC oder Mac, mit deren Hilfe eine komfortable Editierung möglich ist. Den Programmer von Access kann ich leider nicht empfehlen, da die Potis qualitativ nicht besonders hochwertig waren. Gebrochene Potiachsen und allgemeiner Verschleiß der Potis sind keine Seltenheit. Ich besaß diesen Programmer selbst und habe ihn recht schnell wieder verkauft.
Waldorf Microwave 1 – PPG Nachfolger mit Wavetablesynthese
Der Waldorf Microwave I war der erste Waldorf Synthesizer (1989). Entwickelt wurde er auf der Grundlage der sogenannten Wavetablesynthese von PPG, welche sicherlich seit Erscheinen des Wave 2.0 ein Begriff ist. Der Entwickler Wolfgang Palm hat in den frühen 80er Jahren diese Synthese entwickelt und später in den viel gerühmten PPG Wave Synthesizern bis 1987 eingesetzt.
Im Jahre 1989 dominieren digitale Synthesizer den Musikermarkt, doch die bis dato fast unbekannte Firma WALDORF aus Deutschland sollte dies bald mit dem Waldorf MICROWAVE ändern. Technisch nicht sonderlich auffällig, aber die analoge Filtersektion gepaart mit der Klangsynthese aus einem PPG Wave 2.3 stellte schnell alles auf den Kopf. Dieser Racksynthie sollte Geschichte schreiben. In unzähligen Techno-, Dance- und generell elektronischen Produktionen war und ist er noch zu hören. Ein besonders oft eingesetzer Sound war der „Clinics“ (zu hören im Klangbeispiel 5, verglichen mit dem Nachfolger Microwave 2).
Die “ Mikrowelle “ kommt 8 stimmig daher, versehen mit 6 Einzelausgängen und echten analogen Filtern (8x CEM3387, erste Version 8x CEM3389). Hier verrichten wieder einmal die berühmten Curtis-Chips ihren Dienst. Die Wavetables sind 1:1 aus dem PPG Wave 2.3 übernommen worden und manche User berichten, dass es kaum einen klanglichen Unterschied zum PPG Wave geben soll. Dies konnte ich leider in Ermangelung eines PPG Wave 2.3 nie überprüfen.
Der Microwave konnte mittels Erwerb des 1 HE 19″ WaveSlave auf insgesamt 16 Stimmen erweitert werden. Dieser Expander ist jedoch komplett vom Gebrauchtmarkt verschwunden, was den Schluss zulässt, dass keine sehr hohen Stückzahlen produziert wurden.
Der Waldorf Microwave 1 ist 8fach multitimbral und besitzt 2 Oszillatoren pro Stimme und als Filter steht ein 24dB/Okt Tiefpassfilter mit Resonanz zur Verfügung. Mit dem neuen Betriebssystem 2.0 wurde der achtfache Multimode sogar mit dynamischer Stimmenzuordnung möglich. Allerdings gibt es keine Effektsektion, aber die brachiale Kraft und Ausdrucksstärke des Sounds macht diese Kleinigkeit wett. Ferner vertrete ich auch die Affassung, dass ein gutes Effektgerät seinen Dienst besser verrichtet als die integrierten Effekte mancher Synthesizer. Daher hat es mich nie gestört, dass der Waldorf Microwave keine Effekte mitbringt.
Es gibt mehrere Gehäuse-Versionen. Ich besitze die zweite Aufflage mit blauem Nextel-Überzug der Frontblende ( Nextel ist eine schallschluckende Lackierung, welche auch bereits bei der legendären Bandmaschine Revox B 77 eingesetzt wurde). Zuvor erschien die erste Version mit blau eloxierter Aluminiumfront, welche leider aufgrund von Produktionstoleranzen unterschiedliche Blautöne aufwies . Auch wurden in den unterschiedlichen Versionen verschiedene CEM-Filter eingesetzt, weshalb es auch klangliche Unterschiede gibt. Die erste Version des Microwave soll nach Berichten der Nutzer etwas seidiger klingen. 1994 folgte dann die auf 99 Stück limitierte „the mean Green-Mashine“, ein Gerät mit giftig Grüner Front und Messingkegeln als Füße. Diese imposante Erscheinung ist nur sehr schwer auf dem Gebrauchtmarkt zu bekommen und erzielt daher sehr hohe Preise, obwohl technisch mit der „normalen Version“ identisch. Damit endete dann auch der Produktionszeitraum des Waldorf Microwave 1 und es erschien als Nachfolger der rein digitale Microwave 2 .
Die Programmierung des Waldorf Microwave 1 ist leider nicht so komfortabel, da sie nur über eine Matrix und kleinem Display zu bewerkstelligen ist. Die Firma Access brachte in den 90ern einen Programmer mit Echtzeitregelung per Midi auf den Markt. Dieser Programmer bietet Eingriffsmöglichkeiten in die wesentlichen Elemente der Klangerzeugung. Aufgrund der Tatsache, dass nicht allen Parametern Controllerbefehle in Form von Sysex-Daten zugewiesen wurden, sind viele Parameter weiterhin nur über den Microwave selbst erreichbar.
Fazit: Ein absolutes Muss in jedem guten Studio, auch im 21. Jahrhundert. Der Waldorf Microwave 1 zaubert hervorragende Flächen und abgefahrene Klangteppiche. Auch seine Bassgewalt ist nicht zu unterschätzen. Besonders erwähnenswert sind an dieser Stelle die extrem schnellen Hüllkurven. Mittlerweile erhält man sehr gute Editoren für den PC oder Mac, mit deren Hilfe eine komfortable Editierung möglich ist. Den Programmer von Access kann ich leider nicht empfehlen, da die Potis qualitativ nicht besonders hochwertig waren. Gebrochene Potiachsen und allgemeiner Verschleiß der Potis sind keine Seltenheit. Ich besaß diesen Programmer selbst und habe ihn recht schnell wieder verkauft.
Die technischen Daten:
Klangbeispiele