Diese Internetseite verwendet Cookies und Matomo für die Analyse und Statistik. Cookies helfen uns, die Benutzerfreundlichkeit unserer Website zu verbessern. Durch die weitere Nutzung der Website stimmen Sie der Verwendung zu.
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Oberheim Matrix 6 – analoger polyphoner Synthesizer
Tom Oberheim schuf seit den 70er Jahren mit seinen Synthesizern eine Erfolgsgeschichte, leider nur nicht dauerhaft. Der Oberheim Matrix 6, bereits in Japan gefertigt, war einer der letzten Geräte, die von ihm entwickelt wurden. Zum Glück ist Tom Oberheim heute wieder aktiv und produziert unter seinem Namen sehr gute Synthesizer, wie z.B. die SEM-Module. Auch eine Zusammenarbeit mit Dave Smith verspricht künftig aussergewöhnliche Gerätschaften.
Erschienen ist der sechstimmige Synthesizer als Nachfolger, bzw. abgespeckte Version vom Matrix 12 und Xpander. Im Jahre 1985 war es modern kaum Schalter, Knöpfe oder Regler auf der Oberfläche zu platzieren. Dies setzt Oberheim beim Matrix 6 konsequent um. Das äußerliche Erscheinungsbild lässt kaum vermuten, dass er einiges unter der Haube zu bieten hat. Als zweifach multitimbraler Synthesizer verfügt der Matrix 6 nur noch über einen 24dB Low-Pass-Filter (aber erste Sahne), welches ihn stark nachteilig vom Matrix 12 unterscheidet. Der Matrix 12 ist hinsichtlich der Filtertypen üppiger ausgestattet. Auch die Modulationsmatrix wurde gegenüber dem Matrix 12 auf 20 Modulationsquellen und 32 Modulationsziele abgespeckt. Dennoch sind diese Modulationsmöglichkeiten gewaltig. Es gibt jedoch auch Vorteile gegenüber dem “Großen”, wie beispielsweise drei verschiedene Sync-Modi der digital gesteuerten Oszillatoren. Diese reichen von Soft und Middle bis zum Hard-Sync. Somit ein einzigartiges Feature und auch nur schwer nachzuahmen. Insgesamt betrachtet bietet der Matrix 6 einen sehr soliden Grundklang, welcher auch den typischen Oberheim-Charakter hat. Dicke Flächen, modulierend und breit, vermag er hervorragend zu produzieren. Extreme Syncsounds liegen ihm ebenso sehr und sind fast genau so einzigartig, wie beim Arp Odyssey.
Ein Besonderheit stellt die Patchverwaltung dar. Hier können, ähnlich wie Jupiter 6 oder Jupiter 8 Lower und Upper, Patches auf der Tastatur gesplittet werden. Diesen können unterschiedliche Stimmenaufteilungen zugewiesen werden (2-4, 4-2, 6-0), aber eine recht logische Verteilung von 3-3 fehlt ihm. Das Gerät verfügt über insgesamt 100 Programmspeicher, welche alle verändert werden können. Ferner können fertige Sounds direkt als Sysex-Dump geladen werden.
Leider hat der Matrix 6 nur einen Mono-Ausgang. Der Stereo-Ausgang ist hier ein wenig irreführend, da er nur in Verbindung mit den Split-Patches Verwendung findet. Der erste untere Teil kann dem Ausgang “links” zugewiesen werden und der obere Teil eben dem rechten Ausgang. Bei entsprechender PAN-Einstellung wäre damit ein Pseudo-Stereo zu erzeugen. Dies erfordert aber Fingerspitzengefühl und klingt auch nicht mit jedem Patch gut. Da ist es fast besser ein Single Patch später digital aufzubereiten.
Für moderne Setups, bzw. Studioumgebungen ist der Matrix 6 dank seines MIDI-Trios auf der Rückseite gut gerüstet. Er versteht sogar SysEx und kann per Software oder Hardware ferngesteuert werden. Allerdings ist die Leistungsfähigkeit der CPU für direkte Parameterbearbeitung manchmal zu träge. Die letzte aktuelle Firmware ist Version 2.13.
Jedoch existiert auch noch eine Version 2.14, welche über ebay zu beziehen ist. Es gibt eine Webseite, welche näher auf das Thema eingeht http://www.tauntek.com/Matrix6Firmware.htm.
Ich habe die Firmware installiert und tatsächlich sind viele Parameter mit meinem Editor wesentlich schneller abrufbar und der Synthesizer verschluckt sich nicht mehr so oft.
Allerdings konnte ich meinem Matrix einen massiven Absturz verpassen, welcher die Schweißperlen auf meine Stirn trieb. Ich dachte wirklich, dass mein Oberheim seine Flügel gestreckt hat. Tatsächlich hat sich die Firmware total aufgehängt und das Gerät ließ sich nicht einmal mehr einschalten. Dank einiger Foren wurde ich dann auf eine “Calibration” aufmerksam. Diese lässt sich durch Drücken der roten “Store” Taste und gleichzeitigem Einschalten aktivieren. Das Display zeigt dann “Calibration” an und verharrt bis zum vollständigen Start ein paar Minuten so. Danach lief mein Matrix wieder.
FAZIT
Der Matrix 6 ist ein hervorragend klingender Allrounder. Er hat den typischen Oberheim Klangcharakter und ist auch in modernen Studios dank Midi einfach einzubinden. Lediglich auf ein schön breites Stereoklangbild muss verzichtet werden. Gegenüber dem Matrix 12 ergeben sich klangliche Unterschiede in Bezug auf Fülle und Wärme, dafür liegt der derzeitige Gebrauchtpreis bei ca.500,- Euro (Stand 10/2015). Der Matrix 12 hat klanglich schon eindeutig die Nase vorn, aber dennoch klingt der Matrix 6 edel. Das Low-Pass Filter klingt schon sehr fein und dünnt den Gesamtklang bei hohen Werten nicht so aus, d.h. es bleibt noch genug vom Druck im Bassbereich übrig. Die Programmierung hingegen ist allerdings nichts für schwache Nerven (der Matrix 12 hat hier eindeutig Vorteile) , aber in Verbindung mit meinem Oberheim Matrix 6 Editor für PC und MAC macht auch der Matrix 6 richtig Spaß. Der Synthesizer war als Tastaturvariante mit 61 Tasten, sowie der hier abgebildeten Rackversion mit 3 HE, erhältlich. Die Verarbeitung ist ausserordentlich gut und wertig…auch im Inneren. Die gesamte Elektronik scheint nicht sonderlich anfällig zu sein und somit könnte der Synthesizer noch recht lange seinen Dienst fortsetzen. Auf dem Gebrauchtmarkt taucht der Matrix leider nicht so häufig auf, nur wenn, dann oftmals völlig überteuert. Leider auch dann im schlechten Zustand. Es ist also etwas Geduld bei der geplanten Anschaffung gefragt und man sollte sich nicht nur auf die Platzhirsche der Anzeigen-Anbieter konzentrieren. Ein Lokalblatt kann auch manchmal zum Ziel führen. Also…Augen auf beim Oberheim-Kauf.
Spezifikationen:
Klangbeispiele