Roland hat still und heimlich den neuen Synthesizer GAIA 2 entwickelt und nun auf den Markt gebracht. Damit hat wohl niemand gerechnet, aber so unmittelbar vor Weihnachten könnte man eine gewisse Absicht unterstellen. Der Roland GAIA 2 ist der unmittelbare Nachfahre des GAIA SH-01 aus dem Jahr 2010.
(4,2 / 5)
Der Roland GAIA 2 ist ein hochmoderner Wavetable-VA-Synthesizer, der gemäß Roland den Musikern eine einzigartige Klangvielfalt verspricht. Mit seinem verbesserten Design und seiner neuartigen Soundengine hat der GAIA 2 sicherlich das Potenzial, die Herzen vieler Musiker zu erobern. In diesem Test widmen wir uns nicht nur dem neuen Äußeren, sondern auch den neuen Funktionen und insbesondere der Klangerzeugung des Roland GAIA 2. Mal sehen, ob er den hohen Erwartungen gerecht wird.
Beim ersten Anblick des Roland GAIA 2 fällt sofort das schlichte, aber moderne Design auf. Die silberne Aluminium-Faceplate auf einer Kunststoffwanne und die enorme Anzahl der Bedienelemente verleihen dem Synthesizer ein hochwertiges und aufgeräumtes Erscheinungsbild.
Tatsächlich gibt es gewisse Parallelen zu anderen Herstellern. Mit seinen 37 anschlagdynamischen Full-Size-Tasten lädt der GAIA 2 den Anwender zum sofortigen Spiel ein. Besonders hervorzuheben ist das OLED-Display und das sog. Motional-Pad, das eine intuitive und interaktive Bedienung verspricht.
Die Neuheiten des Roland GAIA 2
Im Vergleich zum Vorgänger, dem Roland GAIA SH-01, hat der GAIA 2 einige bemerkenswerte Verbesserungen erfahren. Das Design wurde modernisiert und wirkt nun stimmiger und aufgeräumter. Zudem wurde die Klangerzeugung weiterentwickelt und basiert nun auf der einzigartigen ‚GAIA 2 Sound Engine‘. Diese Sound Engine kommt ausschließlich im GAIA 2 zum Einsatz und bietet eine vielfältige Klangpalette ohne den Einsatz von Samples. Eine besondere Neuerung ist der Wavetable-Oszillator, der dem Synthesizer vielseitige Klänge verleiht. Mit den Wavetables können Musiker ihre Kreativität voll entfalten und einzigartige Klanglandschaften erschaffen.
Neue Klangerzeugung des Roland GAIA 2
Die Klangerzeugung des Roland GAIA 2 basiert auf einem speziell entwickelten Soundchip, der auf BMC (Behaviour Modelling Core) aufbaut. Dieser DSP ist bereits unter anderem in den Synthesizern Roland Jupiter X, Roland Juno X und in der Roland Fantom Reihe vorhanden. Dieser ermöglicht den Programmierern bei Roland eine flexible Gestaltung künftiger Klangerzeugungen. Mit den zwei digitalen Oszillatoren und derer klassischen Schwingungsformen wie Sägezahn, Rechteck, Sinus, Dreieck, Supersaw und Noise bietet der GAIA 2 die klassische Palette an subtraktiven Klängen. Die Oszillatoren können mit Hilfe von AD-Hüllkurven und LFO manipuliert werden und ermöglichen so eine individuelle Klanggestaltung. Neu ist hier der Wavetable-Oszillator, der 63 Wavetables zur Verfügung stellt und mit Hilfe des Motional-Pads in Echtzeit moduliert werden kann. So manipuliert man gleichzeitig mit „Phase Modulation“ und „Shaping Modulation“ die Obertöne und Verzerrungen. Das Pad verfügt zudem über eine Aufnahmefunktion, die die Fingerfahrt in Echtzeit aufzeichnet. Dies kann dann zusammen mit dem erstellten Soundprogramm abgespeichert werden. Leider können keine eigenen Wavetables erzeugt und geladen werden. Da haben Mitbewerber eindeutig die Nase vorn.
Gegenüber dem Vorgänger hat der Roland GAIA 2 einige Stimmen eingebüßt. Es sind nun 22 Stimmen verfügbar, der GAIA SH-101 hatte noch 64. Da Roland´s neuer Sprössling nicht multitimbral ist, ist das als nicht nachteilig anzusehen. Auch der alte GAIA war nur im Bereich der General-Midi-Sounds (GM) 16fach multitimbral.
Die beiden ADSR-Hüllkurven für Filter und Amplifier sind klassisch aufgebaut. Diese sind schön zackig und für perkussives Klangmaterial bestens gerüstet. Ohne Probleme lassen sich so auch Kickdrums oder andere Drumsounds erstellen.
Das nachgeschaltete, resonanzfähige Filter ist ein digitales Multimodefilter mit 12dB, 18dB und 24dB Flankensteilheit. Verfügbar sind HighPass, BandPass und LowPass. Das Filter klingt sehr angenehm und färbt den Klang auf eine unaufdringliche Weise. Da noch ein zusätzlicher Distortion-Effekt hinzu geschaltet werden kann und mittels Drive-Regler in seiner Intensität beeinflusst wird, entstehen dreckige und düstere Sounds.
2 LFO modulieren dann den Sound mit bis zu 4 Parametern gleichzeitig mit den Standard-Schwingungsformen, auch synchron zu Midi-Clock.
On-Board Effekte des Roland GAIA 2
Der Roland GAIA 2 verfügt über eine große Auswahl an integrierten Effekten, die den Klang des Synthesizers bereichern. Von Hallräumen und Delays bis hin zu speziellen Effekten stehen über 50 Varianten in der MFX-Sektion zur Verfügung. Besonders hervorzuheben ist der Roland Chorus, der einen sehr schönen und authentischen Klang liefert. Mit an Bord ist auch der berühmte Chorus der Roland Juno-Synthesizer. Die Effekte des GAIA 2 lassen sich intuitiv und einfach anpassen und verleihen dem Klang eine zusätzliche Dimension. Die Qualität der Effekte ist mehr als passabel und entspricht dem heutigen Niveau. Leider lassen sich Reverb und Delay nicht gleichzeitig nutzen. An mangelnder Rechenleistung wird es wohl nicht scheitern.
Anschlüsse und weitere Ausstattung
Der Roland GAIA 2 bietet eine ausreichende Anzahl von Anschlussmöglichkeiten für verschiedene Einsatzzwecke. Neben dem Stereoausgang und den 2 MIDI-DIN Anschlüssen verfügt der GAIA 2 über USB-Ports für die Verbindung mit anderen Geräten und zum Laden von Programmen. Ein USB-C Port unterstützt dabei AIRA Link für die Kommunikation mit Roland AIRA Geräten. Darüber hinaus kann der GAIA 2 im Verbund mit einem Rechner auch als Audio-Midi-Interface genutzt werden. Sehr gut ist die Class-Compliance des Gerätes. Für Live-Auftritte sind der synchronisierbare Arpeggiator mit 16 Variationen und der polyphone Sequenzer mit 64 Steps besonders nützlich. Der Sequenzer vermag bis zu 4 zusätzliche Parameter pro Step aufzuzeichnen. Diese Funktionen eröffnen dem User neue Möglichkeiten in der Klanggestaltung und erlauben die Erstellung komplexer Melodiemuster. Aber auch im Studiobetrieb sind diese Spielhilfen sehr willkommen. Weitere klangliche Aspekte können mit Unisono, Portamento und Chord-Memory erzielt werden.
Für´s Üben, ohne die Nachbarn zu verärgern, sind gleich 2 Kopfhöreranschlüsse als 6,3 mm Klinkeneingang, jeweils einer vorne und hinten, vorhanden.
Bedienung und Arbeitsweise des Roland GAIA 2
Der Roland GAIA 2 überzeugt nicht nur mit seiner Klangqualität, sondern auch mit seiner einfachen Bedienung. Die meisten relevanten Parameter sind direkt zugänglich und ermöglichen eine intuitive Klanggestaltung. Die Verwendung des Menüs, welches leicht verständlich und überschaubar ist, ist nur für individuelle Einstellungen oder tiefere Eingriffe in die Klangerzeugung erforderlich. Das sogenannte Menü-Diving bleibt zum Glück beim programmieren neuer Klänge aus. Der Synthesizer bietet eine Vielzahl von Funktionen und Möglichkeiten, die es dem Musiker ermöglichen, seine Kreativität voll auszuschöpfen.
Die Bedienelemente überzeugen mit guter Qualität. Die Potentiometer sind stabil und wackeln nicht. Die blau beleuchteten Tasten zur Umschaltung von Programmen und anderer Funktionen bieten einen guten Druckpunkt. Allerdings muss schon ein wenig stärker gedrückt werden. Es wird sich zeigen, inwiefern die Taster in ein paar Jahren der Nutzung noch zuverlässig ihren Dienst verrichten. Das Motional-Pad nimmt die Fingerbewegung unmittelbar an. Mittels des Pads können auch andere Funktionen, wie z.B. das ändern von Presetnamen in der angezeigten Zeichenreihe, ausgeführt werden. Das dunkle OLED-Display mit heller Schrift ist etwas größer als im Roland Jupiter X/Xm oder Roland Juno X und lässt sich hervorragend ablesen. Sämtliche Parameter werden übersichtlich dargestellt. Eine kleine Spielerei ist das integrierte Oszilloskop, welches die Schwingungsformen visualisiert.
Die Full-Size-Tasten sind gut konstruiert und lassen sich sehr gut spielen. Sie sind kein Vergleich zu Mini-Tasten manch anderer Synthesizer.
Klangqualität des Roland GAIA 2
Die Klangqualität des GAIA 2 ist von einem durchsetzungsfähigen Bassfundament und brillantem Mitten- und Hochtonbereich geprägt. Manchmal schien der Sound bei einigen Presets als zu steril und glatt gebügelt. Dennoch ist die Klangqualität des Roland GAIA 2 schon beeindruckend und kann mit der eines analogen Synthesizers mithalten. Dank der fortschrittlichen Virtual-Analog-Technologie klingt der GAIA 2 authentisch und vielseitig. Die subtraktive Synthese in Kombination mit dem Wavetable-Oszillator ermöglicht eine breite Palette an Klängen, von warmen Bässen bis hin zu lebendigen Melodien. Darüberhinaus liefert GAIA 2 sämtliche Werkzeuge, um berühmte Analogsynthesizer nachzubauen und gleichzeitig komplett neue Sounds zu erzeugen. Die werkseitig installierte Model-Expansion des Roland SH-101 liefert einen authentischen Klang und überzeugt mit ihrer Detailtreue. Wenngleich diese nicht zu 100% identisch zu meinem original Roland SH-101 ist. Das Problem, warum die VA-Synthese allgemein bislang nicht so klingt wie echte analoge Synthese, ist das zu perfekte Signal. Der Alterungsprozess der Bauteile der Vintage-Synthesizer vermag sein Übriges dazu zu geben. Roland Jupiter X/Xm und Roland Juno X verfügen über die Einstellung eines virtuellen Alterungsprozesses innerhalb des System-Menüs. Leider ist dies offensichtlich beim GAIA 2 „noch“ nicht implementiert. Die offene Architektur lässt sicherlich noch Spielraum genug für Zusatzfunktionen.
Fazit
Mit dem Roland GAIA 2 ist dem japanischen Hersteller ein beeindruckender Synthesizer, der mit seinem modernen Design und seiner Klangqualität punktet, gelungen. Definitiv kein Vergleich, weder vom Klang noch von den Möglichkeiten, zum Vorgänger Roland GAIA SH-101. Die Vielzahl von Funktionen und Effekten ermöglichen eine individuelle Klanggestaltung und eröffnen dem Anwender neue Möglichkeiten. Die einfache Bedienung und das intuitive Interface machen den GAIA 2 zu einem Synthesizer, der Spaß macht und die Kreativität fördert. Mit seinem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis ist der Roland GAIA 2 eine lohnenswerte Investition für Musik aller Genres. Gut ist die Möglichkeit die sog. Model-Expansions aus der Roland Cloud zu laden. Wie gut das funktioniert, konnte ich leider nicht mehr testen. Das kabellose Vorhören und Herunterladen von Model Expansions und Sound Packs mit Roland Cloud Connect und dem optionalen Roland WC-1 Wireless Adapter ist integriert.
Schade ist das Fehlen eines Software-Editors. Vielleicht kommt der ja noch zu einem späteren Zeitpunkt.
Leider gibt es ein paar Kritikpunkte: Der fehlende Aftertouch der eigenen Tastatur stellt sicherlich ein Manko für manche Anwender dar. Nur per externem Midi-Keyboard ist Aftertouch verfügbar.
Eigene Wavetables zu laden, wäre noch ein Schmankerl gewesen.
Mit dem Ur-GAIA SH-101 konnten Sounds gelayert werden. Das ist mit dem Roland GAIA 2 nicht mehr möglich.
Auch auf Roland´s D-Beam muss verzichtet werden. Der D-Beam konnte die Klänge und Effekte über die Handbewegungen des Benutzers steuern und manipulieren, indem er mit einem Infrarot-Lichtstrahl interagiert. Das war schon cool. Der Phrase-Recorder ist leider offenbar auch dem Rotstift zum Opfer gefallen, sowie ein externer Audioeingang.
Sehr gewöhnungsbedürftig ist das Fehlen des Roland typischen Bender-Hebels. Offenbar hat Roland die Tradition aufgegeben. Stattdessen gibt es verkleinerte Abwandlungen von Modwheel und Pitchwheel, die zwar nutzbar sind, aber eher für zarte Fingerchen geeignet erscheinen.
Die Mitbewerber im Preisbereich bis 900,- Euro schlafen nicht. Korg Modwave, ASM Hydrasynth Explorer und der Modal Argon 8 sind mit Wavetable-Synthese bestückt und bieten darüber hinaus zum Teil mehr Ausstattung.
Die Arbeit mit dem Roland GAIA 2 hat mir während der kurzen Testphase viel Spaß bereitet. Währenddessen konnten sogar komplette Songs nur mit dem Sound des GAIA 2 produziert werden.
Klangbeispiele
Alle Sounds stammen aus dem Roland Gaia 2, ausser Drums und Percussion. Im Beispiel Nr. 08 spielt der GRP-A1 den moogähnlichen Leadsound.
01 - Roland Gaia 2 Mix 1 -
02 - Roland Gaia 2 Mix 2 -
03 - Roland Gaia 2 Mix 3 -
04 - Roland Gaia 2 Hooked Keys + Vactrol Strike -
05 - Roland Gaia 2 XMOD2 Piano -
06 - Roland Gaia 2 Vactrol Strike -
07 - Roland Gaia 2 Hooked Keys -
ß8 - Roland Gaia 2 + GRP A1 -
09 - Roland Gaia 2 Clear Pad -
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Die Spezifikationen im Überblick
Tastatur: 37 Tasten, anschlagdynamisch, Aftertouch über Midi
Klangerzeugung: GAIA-2 Soundengine
Vorinstallierte Model Expansion SH-101
Andere Model Expansions (optional – über Roland Cloud)
Maximale Polyphonie: 22 Stimmen (3 x Oszillatoren pro Stimme)
* Die maximale Polyphonie variiert je nach Klangeinstellungen oder der gewählten Model Expansion.
Verstärker:
Hüllkurve: Attack, Decay, Sustain, Release
LFO: 2 LFOs, 5 Wellenformen und 1 programmierbare Step-LFO-Wellenform
LFO-Zuweisung: Bis zu 4 Parameter von Drehreglern und Schiebereglern pro LFO
integrierte Effekte:
Multi-Effekte: 53 Typen
Hall/Delay: 7 Typen
Chorus: 3 Typen (insgesamt 9 Modi)
* Die Reihenfolge der oben genannten Effekte im Signalpfad kann geändert werden.
Master-EQ und Master-Kompressor
Andere Funktionen: Portamento, Unisono, Akkordspeicher
Step-Sequenzer: 64 Schritte: Jeder Schritt kann 8 Noten und 4 Regler aufnehmen
Aufnahme-Modi: Echtzeit/Schrittweise/TR-REC
Wahrscheinlichkeit
Zufallsmustergenerator
Motional-Pad: Zweidimensionales Editieren zu P-Mod X/Y oder S-Mod Depth/Drive Zweidimensionale Zuweisung von Parametern an die Drehregler und Schieberegler des Bedienfelds Bewegungsaufnahme- und -wiedergabefunktion
Andere Steuerungen: Pitch-Bend-Rad, Modulationsrad
Anzeige: OLED 128 x 64 Punkte
Anschlüsse: Kopfhörer-Buchsen: Stereo-Miniatur-Klinkenstecker (vorne), Stereo 1/4-Zoll-Klinkenstecker (hinten) OUTPUT-Buchsen (L/MONO, R): 1/4-Zoll-Klinke
PEDAL-Buchse: 1/4-Zoll-Stereo-Klinkenstecker (verfügbar für ein Haltepedal oder ein Steuerpedal) MIDI-Anschlüsse (IN, OUT) USB-COMPUTER-Anschluss: USB Typ-C(R) (Class Compliant für Audio und MIDI/ Roland-Treiber für Audio und MIDI)
USB-Speicher-/Geräteanschluss: Typ-A (Speicher, MIDI)
Stromversorgung: Netzadapter (DC IN-Anschluss)
USB-Bus-Netzteil (USB Typ-C(R)-Anschluss) * Externe Stromversorgung über einen USB Typ-A-Anschluss ist nicht verfügbar.
Stromaufnahme: 600 mA (AC-Netzteil), 1.800 mA (USB-Bus-Netzteil)
GRÖSSE UND GEWICHT: Breite: 655 mm, Tiefe: 336 mm, Höhe: 92 mm, Gewicht: 4,4 kg
English review
Roland has quietly released the new synthesizer GAIA 2. It seems like no one expected this, but so close to Christmas, one might assume a certain intention. The Roland GAIA 2 is the direct successor to the GAIA SH-01 from 2010.
The Roland GAIA 2 is a highly modern wavetable VA synthesizer that promises musicians a unique variety of sounds according to Roland. With its improved design and innovative sound engine, the GAIA 2 certainly has the potential to win the hearts of many musicians. In this review, we will focus not only on the new exterior but also on the new features and, in particular, the sound generation of the Roland GAIA 2. Let’s see if it lives up to the high expectations.
Appearance of Roland GAIA 2:
At first glance, the Roland GAIA 2’s simple but modern design stands out. The silver aluminum faceplate and the large number of controls give the synthesizer a high-quality and organized appearance. In fact, there are certain parallels to other manufacturers. With its 37 velocity-sensitive full-size keys, the GAIA 2 invites the user to play immediately. Notable features include the OLED display and the so-called Motional Pad, which promises intuitive and interactive operation.
What’s New in the Roland GAIA 2:
Compared to its predecessor, the Roland GAIA SH-01, the GAIA 2 has undergone some remarkable improvements. The design has been modernized and now appears more cohesive and organized. In addition, the sound generation has been further developed and is now based on the unique ‚GAIA 2 Sound Engine.‘ This sound engine is exclusive to the GAIA 2 and offers a diverse range of sounds without using samples. A notable innovation is the wavetable oscillator, which gives the synthesizer a wide range of sounds. With the wavetables, musicians can fully unleash their creativity and create unique soundscapes.
New Sound Generation of Roland GAIA 2:
The sound generation of the Roland GAIA 2 is based on a specially developed sound chip that is based on the DSP called BMC (Behavior Modelling Core). This DSP is already present in synthesizers such as the Roland Jupiter X, Roland Juno X, and the Roland Fantom series, among others. This DSP allows Roland’s programmers to flexibly design future sound generation. With two digital oscillators and their classic waveforms like sawtooth, square, sine, triangle, supersaw, and noise, the GAIA 2 offers the classic range of subtractive sounds. The oscillators can be manipulated using AD envelopes and LFO, allowing for individual sound shaping. What’s new here is the wavetable oscillator, which provides 63 wavetables and can be modulated in real-time using the Motional Pad. This allows for simultaneous „Phase Modulation“ and „Shaping Modulation“ of harmonics and distortions. The pad also has a recording function that records finger movements in real-time. This can then be saved together with the created sound program. Unfortunately, you cannot create and load your own wavetables. Competitors clearly have an advantage in this regard.
Compared to its predecessor, the Roland GAIA 2 has lost some voices. Now, there are 22 voices available, distributed among 3 oscillators. The GAIA SH-101 had 64. Since Roland’s new offspring is not multitimbral, this is not considered a disadvantage. The old GAIA was only 16-part multitimbral in the General MIDI (GM) sound range.
The two ADSR envelopes for filter and amplifier are classically structured. They are sharp and well-suited for percussive sound material. Kick drums and other drum sounds can be created without any issues. The downstream resonant filter is a digital multimode filter with 12dB, 18dB, and 24dB per octave slopes. It offers high-pass, band-pass, and low-pass filter options. The filter has a pleasant sound and subtly colors the sound. An additional distortion can be added and influenced in intensity using the Drive control, creating dirty and dark sounds.
On-Board Effects of Roland GAIA 2:
The Roland GAIA 2 comes with a wide selection of integrated effects that enhance the synthesizer’s sound. From reverbs and delays to special effects, there are over 50 variations available in the MFX section. Particularly noteworthy is the Roland Chorus, which delivers a beautiful and authentic sound. The famous chorus from Roland Juno synthesizers is also included. The effects of the GAIA 2 can be easily and intuitively adjusted, adding an extra dimension to the sound. The quality of the effects is more than decent and meets today’s standards.
Connections and Additional Features:
The Roland GAIA 2 offers an adequate number of connection options for various purposes. In addition to the stereo output and two MIDI-DIN connections, the GAIA 2 has USB ports for connecting to other devices and for loading programs. A USB-C port supports AIRA Link for communication with Roland AIRA devices. For live performances, the syncable arpeggiator with 16 variations and the polyphonic sequencer with 64 steps are particularly useful. The sequencer can record up to 4 additional parameters, offering new possibilities for sound design and allowing the creation of complex melody patterns. These features are also very welcome in a studio setting. For quiet practice without upsetting the neighbors, there are two headphone jacks, one in the front and one in the back.
Operation and Functionality of Roland GAIA 2:
The Roland GAIA 2 impresses not only with its sound quality but also with its user-friendly operation. Most relevant parameters are directly accessible, enabling intuitive sound shaping. The use of the menu is only required for individual settings or deeper interventions in sound generation. The GAIA 2’s display is easy to read, and the menu navigation is straightforward. The synthesizer offers a wide range of functions and capabilities that allow musicians to fully unleash their creativity.
Sound Quality of Roland GAIA 2:
The sound quality of the GAIA 2 is characterized by a powerful bass foundation and brilliant mid and high-frequency range. At times, some presets might sound a bit sterile. However, the sound quality of the Roland GAIA 2 is already impressive and can compete with that of an analog synthesizer. Thanks to advanced virtual analog technology, the GAIA 2 sounds authentic and versatile. Subtractive synthesis combined with the wavetable oscillator enables a wide range of sounds, from warm basses to lively melodies. Additionally, the factory-installed Model Expansion of the Roland SH-101 delivers an authentic sound and impresses with its attention to detail. Although it’s not 100% identical to my original Roland SH-101. The reason why VA synthesis, in general, doesn’t sound like real analog synthesis is due to the too perfect signal. The aging process of the components of vintage synthesizers also contributes to this. Roland Jupiter X/Xm and Roland Juno X offer the option of a virtual aging process within the system menu. Unfortunately, this feature is apparently not yet implemented in the GAIA 2.
Conclusion:
The Roland GAIA 2 is an impressive synthesizer from the Japanese manufacturer, boasting modern design and sound quality. It’s definitely incomparable, both in terms of sound and capabilities, to its predecessor, the Roland GAIA SH-101. The array of functions and effects allows for personalized sound shaping, offering musicians new possibilities. Its user-friendly operation and intuitive interface make the GAIA 2 a fun synthesizer that nurtures creativity. With its fair price-performance ratio, the Roland GAIA 2 is a worthwhile investment for music of all genres. It’s worth mentioning the ability to load so-called Model Expansions from the Roland Cloud. Unfortunately, I couldn’t test how well this feature works.
The option for wireless preview and downloading of Model Expansions and Sound Packs with Roland Cloud Connect and the optional WC-1 Wireless Adapter is integrated.
However, there are a few drawbacks: The lack of aftertouch on the built-in keyboard may be a drawback for some users. Aftertouch is only available through an external MIDI keyboard. Loading custom wavetables would have been a nice addition. Layering sounds, as possible with the original GAIA SH-101, is no longer possible with the Roland GAIA 2. The absence of Roland’s D-Beam is another downside. The D-Beam allowed users to control and manipulate sounds and effects using hand movements interacting with an infrared light beam, which was a cool feature. It appears that the phrase recorder has also been removed, as well as an external audio input.
Test: Roland GAIA 2, VA-Hybrid-Synthesizer
Roland hat still und heimlich den neuen Synthesizer GAIA 2 entwickelt und nun auf den Markt gebracht. Damit hat wohl niemand gerechnet, aber so unmittelbar vor Weihnachten könnte man eine gewisse Absicht unterstellen. Der Roland GAIA 2 ist der unmittelbare Nachfahre des GAIA SH-01 aus dem Jahr 2010.
Der Roland GAIA 2 ist ein hochmoderner Wavetable-VA-Synthesizer, der gemäß Roland den Musikern eine einzigartige Klangvielfalt verspricht. Mit seinem verbesserten Design und seiner neuartigen Soundengine hat der GAIA 2 sicherlich das Potenzial, die Herzen vieler Musiker zu erobern. In diesem Test widmen wir uns nicht nur dem neuen Äußeren, sondern auch den neuen Funktionen und insbesondere der Klangerzeugung des Roland GAIA 2. Mal sehen, ob er den hohen Erwartungen gerecht wird.
INHALTSVERZEICHNIS
Erscheinungsbild von Roland GAIA 2
Beim ersten Anblick des Roland GAIA 2 fällt sofort das schlichte, aber moderne Design auf. Die silberne Aluminium-Faceplate auf einer Kunststoffwanne und die enorme Anzahl der Bedienelemente verleihen dem Synthesizer ein hochwertiges und aufgeräumtes Erscheinungsbild.
Tatsächlich gibt es gewisse Parallelen zu anderen Herstellern. Mit seinen 37 anschlagdynamischen Full-Size-Tasten lädt der GAIA 2 den Anwender zum sofortigen Spiel ein. Besonders hervorzuheben ist das OLED-Display und das sog. Motional-Pad, das eine intuitive und interaktive Bedienung verspricht.
Die Neuheiten des Roland GAIA 2
Im Vergleich zum Vorgänger, dem Roland GAIA SH-01, hat der GAIA 2 einige bemerkenswerte Verbesserungen erfahren. Das Design wurde modernisiert und wirkt nun stimmiger und aufgeräumter. Zudem wurde die Klangerzeugung weiterentwickelt und basiert nun auf der einzigartigen ‚GAIA 2 Sound Engine‘. Diese Sound Engine kommt ausschließlich im GAIA 2 zum Einsatz und bietet eine vielfältige Klangpalette ohne den Einsatz von Samples. Eine besondere Neuerung ist der Wavetable-Oszillator, der dem Synthesizer vielseitige Klänge verleiht. Mit den Wavetables können Musiker ihre Kreativität voll entfalten und einzigartige Klanglandschaften erschaffen.
Neue Klangerzeugung des Roland GAIA 2
Die Klangerzeugung des Roland GAIA 2 basiert auf einem speziell entwickelten Soundchip, der auf BMC (Behaviour Modelling Core) aufbaut. Dieser DSP ist bereits unter anderem in den Synthesizern Roland Jupiter X, Roland Juno X und in der Roland Fantom Reihe vorhanden. Dieser ermöglicht den Programmierern bei Roland eine flexible Gestaltung künftiger Klangerzeugungen. Mit den zwei digitalen Oszillatoren und derer klassischen Schwingungsformen wie Sägezahn, Rechteck, Sinus, Dreieck, Supersaw und Noise bietet der GAIA 2 die klassische Palette an subtraktiven Klängen. Die Oszillatoren können mit Hilfe von AD-Hüllkurven und LFO manipuliert werden und ermöglichen so eine individuelle Klanggestaltung. Neu ist hier der Wavetable-Oszillator, der 63 Wavetables zur Verfügung stellt und mit Hilfe des Motional-Pads in Echtzeit moduliert werden kann. So manipuliert man gleichzeitig mit „Phase Modulation“ und „Shaping Modulation“ die Obertöne und Verzerrungen. Das Pad verfügt zudem über eine Aufnahmefunktion, die die Fingerfahrt in Echtzeit aufzeichnet. Dies kann dann zusammen mit dem erstellten Soundprogramm abgespeichert werden. Leider können keine eigenen Wavetables erzeugt und geladen werden. Da haben Mitbewerber eindeutig die Nase vorn.
Gegenüber dem Vorgänger hat der Roland GAIA 2 einige Stimmen eingebüßt. Es sind nun 22 Stimmen verfügbar, der GAIA SH-101 hatte noch 64. Da Roland´s neuer Sprössling nicht multitimbral ist, ist das als nicht nachteilig anzusehen. Auch der alte GAIA war nur im Bereich der General-Midi-Sounds (GM) 16fach multitimbral.
Die beiden ADSR-Hüllkurven für Filter und Amplifier sind klassisch aufgebaut. Diese sind schön zackig und für perkussives Klangmaterial bestens gerüstet. Ohne Probleme lassen sich so auch Kickdrums oder andere Drumsounds erstellen.
Das nachgeschaltete, resonanzfähige Filter ist ein digitales Multimodefilter mit 12dB, 18dB und 24dB Flankensteilheit. Verfügbar sind HighPass, BandPass und LowPass. Das Filter klingt sehr angenehm und färbt den Klang auf eine unaufdringliche Weise. Da noch ein zusätzlicher Distortion-Effekt hinzu geschaltet werden kann und mittels Drive-Regler in seiner Intensität beeinflusst wird, entstehen dreckige und düstere Sounds.
2 LFO modulieren dann den Sound mit bis zu 4 Parametern gleichzeitig mit den Standard-Schwingungsformen, auch synchron zu Midi-Clock.
On-Board Effekte des Roland GAIA 2
Der Roland GAIA 2 verfügt über eine große Auswahl an integrierten Effekten, die den Klang des Synthesizers bereichern. Von Hallräumen und Delays bis hin zu speziellen Effekten stehen über 50 Varianten in der MFX-Sektion zur Verfügung. Besonders hervorzuheben ist der Roland Chorus, der einen sehr schönen und authentischen Klang liefert. Mit an Bord ist auch der berühmte Chorus der Roland Juno-Synthesizer. Die Effekte des GAIA 2 lassen sich intuitiv und einfach anpassen und verleihen dem Klang eine zusätzliche Dimension. Die Qualität der Effekte ist mehr als passabel und entspricht dem heutigen Niveau. Leider lassen sich Reverb und Delay nicht gleichzeitig nutzen. An mangelnder Rechenleistung wird es wohl nicht scheitern.
Anschlüsse und weitere Ausstattung
Der Roland GAIA 2 bietet eine ausreichende Anzahl von Anschlussmöglichkeiten für verschiedene Einsatzzwecke. Neben dem Stereoausgang und den 2 MIDI-DIN Anschlüssen verfügt der GAIA 2 über USB-Ports für die Verbindung mit anderen Geräten und zum Laden von Programmen. Ein USB-C Port unterstützt dabei AIRA Link für die Kommunikation mit Roland AIRA Geräten. Darüber hinaus kann der GAIA 2 im Verbund mit einem Rechner auch als Audio-Midi-Interface genutzt werden. Sehr gut ist die Class-Compliance des Gerätes. Für Live-Auftritte sind der synchronisierbare Arpeggiator mit 16 Variationen und der polyphone Sequenzer mit 64 Steps besonders nützlich. Der Sequenzer vermag bis zu 4 zusätzliche Parameter pro Step aufzuzeichnen. Diese Funktionen eröffnen dem User neue Möglichkeiten in der Klanggestaltung und erlauben die Erstellung komplexer Melodiemuster. Aber auch im Studiobetrieb sind diese Spielhilfen sehr willkommen. Weitere klangliche Aspekte können mit Unisono, Portamento und Chord-Memory erzielt werden.
Für´s Üben, ohne die Nachbarn zu verärgern, sind gleich 2 Kopfhöreranschlüsse als 6,3 mm Klinkeneingang, jeweils einer vorne und hinten, vorhanden.
Bedienung und Arbeitsweise des Roland GAIA 2
Der Roland GAIA 2 überzeugt nicht nur mit seiner Klangqualität, sondern auch mit seiner einfachen Bedienung. Die meisten relevanten Parameter sind direkt zugänglich und ermöglichen eine intuitive Klanggestaltung. Die Verwendung des Menüs, welches leicht verständlich und überschaubar ist, ist nur für individuelle Einstellungen oder tiefere Eingriffe in die Klangerzeugung erforderlich. Das sogenannte Menü-Diving bleibt zum Glück beim programmieren neuer Klänge aus. Der Synthesizer bietet eine Vielzahl von Funktionen und Möglichkeiten, die es dem Musiker ermöglichen, seine Kreativität voll auszuschöpfen.
Die Bedienelemente überzeugen mit guter Qualität. Die Potentiometer sind stabil und wackeln nicht. Die blau beleuchteten Tasten zur Umschaltung von Programmen und anderer Funktionen bieten einen guten Druckpunkt. Allerdings muss schon ein wenig stärker gedrückt werden. Es wird sich zeigen, inwiefern die Taster in ein paar Jahren der Nutzung noch zuverlässig ihren Dienst verrichten. Das Motional-Pad nimmt die Fingerbewegung unmittelbar an. Mittels des Pads können auch andere Funktionen, wie z.B. das ändern von Presetnamen in der angezeigten Zeichenreihe, ausgeführt werden. Das dunkle OLED-Display mit heller Schrift ist etwas größer als im Roland Jupiter X/Xm oder Roland Juno X und lässt sich hervorragend ablesen. Sämtliche Parameter werden übersichtlich dargestellt. Eine kleine Spielerei ist das integrierte Oszilloskop, welches die Schwingungsformen visualisiert.
Die Full-Size-Tasten sind gut konstruiert und lassen sich sehr gut spielen. Sie sind kein Vergleich zu Mini-Tasten manch anderer Synthesizer.
Klangqualität des Roland GAIA 2
Die Klangqualität des GAIA 2 ist von einem durchsetzungsfähigen Bassfundament und brillantem Mitten- und Hochtonbereich geprägt. Manchmal schien der Sound bei einigen Presets als zu steril und glatt gebügelt. Dennoch ist die Klangqualität des Roland GAIA 2 schon beeindruckend und kann mit der eines analogen Synthesizers mithalten. Dank der fortschrittlichen Virtual-Analog-Technologie klingt der GAIA 2 authentisch und vielseitig. Die subtraktive Synthese in Kombination mit dem Wavetable-Oszillator ermöglicht eine breite Palette an Klängen, von warmen Bässen bis hin zu lebendigen Melodien. Darüberhinaus liefert GAIA 2 sämtliche Werkzeuge, um berühmte Analogsynthesizer nachzubauen und gleichzeitig komplett neue Sounds zu erzeugen. Die werkseitig installierte Model-Expansion des Roland SH-101 liefert einen authentischen Klang und überzeugt mit ihrer Detailtreue. Wenngleich diese nicht zu 100% identisch zu meinem original Roland SH-101 ist. Das Problem, warum die VA-Synthese allgemein bislang nicht so klingt wie echte analoge Synthese, ist das zu perfekte Signal. Der Alterungsprozess der Bauteile der Vintage-Synthesizer vermag sein Übriges dazu zu geben. Roland Jupiter X/Xm und Roland Juno X verfügen über die Einstellung eines virtuellen Alterungsprozesses innerhalb des System-Menüs. Leider ist dies offensichtlich beim GAIA 2 „noch“ nicht implementiert. Die offene Architektur lässt sicherlich noch Spielraum genug für Zusatzfunktionen.
Fazit
Mit dem Roland GAIA 2 ist dem japanischen Hersteller ein beeindruckender Synthesizer, der mit seinem modernen Design und seiner Klangqualität punktet, gelungen. Definitiv kein Vergleich, weder vom Klang noch von den Möglichkeiten, zum Vorgänger Roland GAIA SH-101. Die Vielzahl von Funktionen und Effekten ermöglichen eine individuelle Klanggestaltung und eröffnen dem Anwender neue Möglichkeiten. Die einfache Bedienung und das intuitive Interface machen den GAIA 2 zu einem Synthesizer, der Spaß macht und die Kreativität fördert. Mit seinem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis ist der Roland GAIA 2 eine lohnenswerte Investition für Musik aller Genres. Gut ist die Möglichkeit die sog. Model-Expansions aus der Roland Cloud zu laden. Wie gut das funktioniert, konnte ich leider nicht mehr testen. Das kabellose Vorhören und Herunterladen von Model Expansions und Sound Packs mit Roland Cloud Connect und dem optionalen Roland WC-1 Wireless Adapter ist integriert.
Schade ist das Fehlen eines Software-Editors. Vielleicht kommt der ja noch zu einem späteren Zeitpunkt.
Leider gibt es ein paar Kritikpunkte: Der fehlende Aftertouch der eigenen Tastatur stellt sicherlich ein Manko für manche Anwender dar. Nur per externem Midi-Keyboard ist Aftertouch verfügbar.
Eigene Wavetables zu laden, wäre noch ein Schmankerl gewesen.
Mit dem Ur-GAIA SH-101 konnten Sounds gelayert werden. Das ist mit dem Roland GAIA 2 nicht mehr möglich.
Auch auf Roland´s D-Beam muss verzichtet werden. Der D-Beam konnte die Klänge und Effekte über die Handbewegungen des Benutzers steuern und manipulieren, indem er mit einem Infrarot-Lichtstrahl interagiert. Das war schon cool. Der Phrase-Recorder ist leider offenbar auch dem Rotstift zum Opfer gefallen, sowie ein externer Audioeingang.
Sehr gewöhnungsbedürftig ist das Fehlen des Roland typischen Bender-Hebels. Offenbar hat Roland die Tradition aufgegeben. Stattdessen gibt es verkleinerte Abwandlungen von Modwheel und Pitchwheel, die zwar nutzbar sind, aber eher für zarte Fingerchen geeignet erscheinen.
Die Mitbewerber im Preisbereich bis 900,- Euro schlafen nicht. Korg Modwave, ASM Hydrasynth Explorer und der Modal Argon 8 sind mit Wavetable-Synthese bestückt und bieten darüber hinaus zum Teil mehr Ausstattung.
Die Arbeit mit dem Roland GAIA 2 hat mir während der kurzen Testphase viel Spaß bereitet. Währenddessen konnten sogar komplette Songs nur mit dem Sound des GAIA 2 produziert werden.
Klangbeispiele
Alle Sounds stammen aus dem Roland Gaia 2, ausser Drums und Percussion. Im Beispiel Nr. 08 spielt der GRP-A1 den moogähnlichen Leadsound.
Die Spezifikationen im Überblick
Tastatur: 37 Tasten, anschlagdynamisch, Aftertouch über Midi
Klangerzeugung: GAIA-2 Soundengine
Vorinstallierte Model Expansion SH-101
Andere Model Expansions (optional – über Roland Cloud)
Maximale Polyphonie: 22 Stimmen (3 x Oszillatoren pro Stimme)
* Die maximale Polyphonie variiert je nach Klangeinstellungen oder der gewählten Model Expansion.
Klangprogramme:
Voreingestellte Klangprogramme: 256
Benutzer-Klangprogramme: 512
Oszillatoren:
OSC 1 (Wavetable): 63 Wellenformen
Modulationsarten: Wellenlage, Phasenmodulation (P-MOD), Shaping-Modulation (S-MOD)
OSC 2/3 (Klassische Wellenformen): Sinus, Dreieck, Sägezahn, Rechteck, Super-Sägezahn und 5 Rauschwellen
Modulationsarten: Shape, Ringmodulation, Oszillatorsynchronisation, Kreuzmodulation 1, Kreuzmodulation 2
Hüllkurve: Attack, Decay
Ziel der Hüllkurve: Tonhöhe, Oszillator 1 Position, Oszillator 2 Form, Oszillator 3 Form, P-MOD X, P-MOD Y, S-MOD Depth, S-MOD Drive
Digitales Multimodeilter:
Filtertyp: LPF, BPF, HPF
Flankensteilheit: -12dB/Okt, -18dB/Okt, -24dB/Okt
Hüllkurve: Attack, Decay, Sustain, Release
Filter Drive
Verstärker:
Hüllkurve: Attack, Decay, Sustain, Release
LFO: 2 LFOs, 5 Wellenformen und 1 programmierbare Step-LFO-Wellenform
LFO-Zuweisung: Bis zu 4 Parameter von Drehreglern und Schiebereglern pro LFO
integrierte Effekte:
Multi-Effekte: 53 Typen
Hall/Delay: 7 Typen
Chorus: 3 Typen (insgesamt 9 Modi)
* Die Reihenfolge der oben genannten Effekte im Signalpfad kann geändert werden.
Master-EQ und Master-Kompressor
Andere Funktionen: Portamento, Unisono, Akkordspeicher
Step-Sequenzer: 64 Schritte: Jeder Schritt kann 8 Noten und 4 Regler aufnehmen
Aufnahme-Modi: Echtzeit/Schrittweise/TR-REC
Wahrscheinlichkeit
Zufallsmustergenerator
Arpeggiator:
Modus: Aufwärts, Abwärts, Auf & Ab, Zufällig, Notenreihenfolge – Skala: 16 Variationen
Motional-Pad:
Zweidimensionales Editieren zu P-Mod X/Y oder S-Mod Depth/Drive
Zweidimensionale Zuweisung von Parametern an die Drehregler und Schieberegler des Bedienfelds
Bewegungsaufnahme- und -wiedergabefunktion
Andere Steuerungen: Pitch-Bend-Rad, Modulationsrad
Anzeige: OLED 128 x 64 Punkte
Anschlüsse:
Kopfhörer-Buchsen: Stereo-Miniatur-Klinkenstecker (vorne), Stereo 1/4-Zoll-Klinkenstecker (hinten)
OUTPUT-Buchsen (L/MONO, R): 1/4-Zoll-Klinke
PEDAL-Buchse: 1/4-Zoll-Stereo-Klinkenstecker (verfügbar für ein Haltepedal oder ein Steuerpedal)
MIDI-Anschlüsse (IN, OUT)
USB-COMPUTER-Anschluss: USB Typ-C(R) (Class Compliant für Audio und MIDI/ Roland-Treiber für Audio und MIDI)
USB-Speicher-/Geräteanschluss: Typ-A (Speicher, MIDI)
Stromversorgung:
Netzadapter (DC IN-Anschluss)
USB-Bus-Netzteil (USB Typ-C(R)-Anschluss) * Externe Stromversorgung über einen USB Typ-A-Anschluss ist nicht verfügbar.
Stromaufnahme: 600 mA (AC-Netzteil), 1.800 mA (USB-Bus-Netzteil)
Externer Speicher: USB-Flash-Laufwerk (im Handel erhältlich)
Zubehör:
Anleitung zur Inbetriebnahme
Merkblatt „SICHERER GEBRAUCH DES GERÄTS“
Netzadapter (PSB-5U) + Netzkabel
Optionen (separat erhältlich):
Pedalschalter: DP-Serie
Expression-Pedal: EV-5
Drahtloser Adapter: WC-1
Keyboard-Tasche: CB-B37
GRÖSSE UND GEWICHT:
Breite: 655 mm, Tiefe: 336 mm, Höhe: 92 mm, Gewicht: 4,4 kg
English review
Roland has quietly released the new synthesizer GAIA 2. It seems like no one expected this, but so close to Christmas, one might assume a certain intention. The Roland GAIA 2 is the direct successor to the GAIA SH-01 from 2010.
The Roland GAIA 2 is a highly modern wavetable VA synthesizer that promises musicians a unique variety of sounds according to Roland. With its improved design and innovative sound engine, the GAIA 2 certainly has the potential to win the hearts of many musicians. In this review, we will focus not only on the new exterior but also on the new features and, in particular, the sound generation of the Roland GAIA 2. Let’s see if it lives up to the high expectations.
Appearance of Roland GAIA 2:
At first glance, the Roland GAIA 2’s simple but modern design stands out. The silver aluminum faceplate and the large number of controls give the synthesizer a high-quality and organized appearance. In fact, there are certain parallels to other manufacturers. With its 37 velocity-sensitive full-size keys, the GAIA 2 invites the user to play immediately. Notable features include the OLED display and the so-called Motional Pad, which promises intuitive and interactive operation.
What’s New in the Roland GAIA 2:
Compared to its predecessor, the Roland GAIA SH-01, the GAIA 2 has undergone some remarkable improvements. The design has been modernized and now appears more cohesive and organized. In addition, the sound generation has been further developed and is now based on the unique ‚GAIA 2 Sound Engine.‘ This sound engine is exclusive to the GAIA 2 and offers a diverse range of sounds without using samples. A notable innovation is the wavetable oscillator, which gives the synthesizer a wide range of sounds. With the wavetables, musicians can fully unleash their creativity and create unique soundscapes.
New Sound Generation of Roland GAIA 2:
The sound generation of the Roland GAIA 2 is based on a specially developed sound chip that is based on the DSP called BMC (Behavior Modelling Core). This DSP is already present in synthesizers such as the Roland Jupiter X, Roland Juno X, and the Roland Fantom series, among others. This DSP allows Roland’s programmers to flexibly design future sound generation. With two digital oscillators and their classic waveforms like sawtooth, square, sine, triangle, supersaw, and noise, the GAIA 2 offers the classic range of subtractive sounds. The oscillators can be manipulated using AD envelopes and LFO, allowing for individual sound shaping. What’s new here is the wavetable oscillator, which provides 63 wavetables and can be modulated in real-time using the Motional Pad. This allows for simultaneous „Phase Modulation“ and „Shaping Modulation“ of harmonics and distortions. The pad also has a recording function that records finger movements in real-time. This can then be saved together with the created sound program. Unfortunately, you cannot create and load your own wavetables. Competitors clearly have an advantage in this regard.
Compared to its predecessor, the Roland GAIA 2 has lost some voices. Now, there are 22 voices available, distributed among 3 oscillators. The GAIA SH-101 had 64. Since Roland’s new offspring is not multitimbral, this is not considered a disadvantage. The old GAIA was only 16-part multitimbral in the General MIDI (GM) sound range.
The two ADSR envelopes for filter and amplifier are classically structured. They are sharp and well-suited for percussive sound material. Kick drums and other drum sounds can be created without any issues. The downstream resonant filter is a digital multimode filter with 12dB, 18dB, and 24dB per octave slopes. It offers high-pass, band-pass, and low-pass filter options. The filter has a pleasant sound and subtly colors the sound. An additional distortion can be added and influenced in intensity using the Drive control, creating dirty and dark sounds.
On-Board Effects of Roland GAIA 2:
The Roland GAIA 2 comes with a wide selection of integrated effects that enhance the synthesizer’s sound. From reverbs and delays to special effects, there are over 50 variations available in the MFX section. Particularly noteworthy is the Roland Chorus, which delivers a beautiful and authentic sound. The famous chorus from Roland Juno synthesizers is also included. The effects of the GAIA 2 can be easily and intuitively adjusted, adding an extra dimension to the sound. The quality of the effects is more than decent and meets today’s standards.
Connections and Additional Features:
The Roland GAIA 2 offers an adequate number of connection options for various purposes. In addition to the stereo output and two MIDI-DIN connections, the GAIA 2 has USB ports for connecting to other devices and for loading programs. A USB-C port supports AIRA Link for communication with Roland AIRA devices. For live performances, the syncable arpeggiator with 16 variations and the polyphonic sequencer with 64 steps are particularly useful. The sequencer can record up to 4 additional parameters, offering new possibilities for sound design and allowing the creation of complex melody patterns. These features are also very welcome in a studio setting. For quiet practice without upsetting the neighbors, there are two headphone jacks, one in the front and one in the back.
Operation and Functionality of Roland GAIA 2:
The Roland GAIA 2 impresses not only with its sound quality but also with its user-friendly operation. Most relevant parameters are directly accessible, enabling intuitive sound shaping. The use of the menu is only required for individual settings or deeper interventions in sound generation. The GAIA 2’s display is easy to read, and the menu navigation is straightforward. The synthesizer offers a wide range of functions and capabilities that allow musicians to fully unleash their creativity.
Sound Quality of Roland GAIA 2:
The sound quality of the GAIA 2 is characterized by a powerful bass foundation and brilliant mid and high-frequency range. At times, some presets might sound a bit sterile. However, the sound quality of the Roland GAIA 2 is already impressive and can compete with that of an analog synthesizer. Thanks to advanced virtual analog technology, the GAIA 2 sounds authentic and versatile. Subtractive synthesis combined with the wavetable oscillator enables a wide range of sounds, from warm basses to lively melodies. Additionally, the factory-installed Model Expansion of the Roland SH-101 delivers an authentic sound and impresses with its attention to detail. Although it’s not 100% identical to my original Roland SH-101. The reason why VA synthesis, in general, doesn’t sound like real analog synthesis is due to the too perfect signal. The aging process of the components of vintage synthesizers also contributes to this. Roland Jupiter X/Xm and Roland Juno X offer the option of a virtual aging process within the system menu. Unfortunately, this feature is apparently not yet implemented in the GAIA 2.
Conclusion:
The Roland GAIA 2 is an impressive synthesizer from the Japanese manufacturer, boasting modern design and sound quality. It’s definitely incomparable, both in terms of sound and capabilities, to its predecessor, the Roland GAIA SH-101. The array of functions and effects allows for personalized sound shaping, offering musicians new possibilities. Its user-friendly operation and intuitive interface make the GAIA 2 a fun synthesizer that nurtures creativity. With its fair price-performance ratio, the Roland GAIA 2 is a worthwhile investment for music of all genres. It’s worth mentioning the ability to load so-called Model Expansions from the Roland Cloud. Unfortunately, I couldn’t test how well this feature works.
The option for wireless preview and downloading of Model Expansions and Sound Packs with Roland Cloud Connect and the optional WC-1 Wireless Adapter is integrated.
However, there are a few drawbacks: The lack of aftertouch on the built-in keyboard may be a drawback for some users. Aftertouch is only available through an external MIDI keyboard. Loading custom wavetables would have been a nice addition. Layering sounds, as possible with the original GAIA SH-101, is no longer possible with the Roland GAIA 2. The absence of Roland’s D-Beam is another downside. The D-Beam allowed users to control and manipulate sounds and effects using hand movements interacting with an infrared light beam, which was a cool feature. It appears that the phrase recorder has also been removed, as well as an external audio input.