Es ist ja kein großes Geheimnis mehr: Gute und druckvolle Drumsounds sind essentiell für moderne Stilrichtungen der elektronischen Musik. Daher ist es unumgänglich sich mit der Materie ein wenig mehr zu beschäftigen, wie man das macht. Kann ein einziges Plugin da direkt und unkompliziert Abhilfe schaffen. Wir werden sehen.
Das Plugin Snapback vereint die Technik des Layerns von mehreren verschiedenen Sounds in einem Fenster. So muss man nicht mehrere Spuren in der DAW erzeugen und mit viel Zeitaufwand die Samples aneinander anpassen. Cableguys Snapback erledigt das alles automatisch…und das in Echtzeit.
Oberfläche
Die Software besteht aus nur einem übersichtlich gestalteten Fenster mit drei Bereichen. Das dunkle Design mit lila Schaltflächen und Wellenformdarstellungen gefällt auf Anhieb. Der erste obere Teilbereich zeigt die Wellenform des gesamten Audiomaterials. Im unteren linken Feld befindet sich der sog. Snapback mit seinen Einstellmöglichkeiten und rechts daneben findet man das Transienten-Fenster mit entsprechenden Reglern. Insgesamt ist die Oberfläche sehr einfach strukturiert und der Anwender findet sich sofort zurecht. Das gesamte Fenster lässt sich auf festeingestellte Werte skalieren. Weiter finden sich im Menü diverse Grundeinstellungen und das Speichern eigener Presets.
Funktionsweise
Was ist denn Snapback eigentlich? Diese Funktion fügt jedem Sample bzw. erkannten Ton ein selektierten Grundton am Anfang hinzu und zwar automatisch angepasst. Das kann ein Clap sein oder irgend ein anderer perkussiver Sound. Es stehen dazu schon einige Samples in der mitgelieferten Bibliothek bereit. Bei Bedarf kann der Anwender aber auch selbst Samples laden. Die grundsätzliche Bearbeitung erfolgt dann je nach Gusto mittels Attack, Decay und Pitch. Somit lässt sich schon ziemlich viel individualisieren. Darüber hinaus kann der Zeitversatz, die Stereobreite, Panorama und die Dynamik der Lautstärke angepasst werden. Ein LowPass und HighPass Filter runden die Einstellungen ab.
Das selbe passiert in der zweiten Hälfte von Cableguys Snapback mit dem Transienten. Hier wird dem Ausgangsmaterial noch ein Sample als Transient passend hinzugefügt. Auch hier wird eine bereits umfangreiche Bibliothek mitgeliefert, aber auch eigene Samples können verwendet werden. Die Individual-Einstellungen sind die selben, wie beim Snapback-Fenster.
Damit die Sounds nicht verzerren ist auch eine Limiter integriert, der bei Bedarf eingeschaltet werden kann. Dieser gilt gleichermaßen für Snapback und Transient.
Warum nun das Ganze? Nun, es fügt einer Kick zum Beispiel das gewisse Extra, die Würze hinzu. Es ist selbsterklärend, dass damit individuelle Samples entstehen, die mehr Druck, mehr Präsenz oder Charakter haben. In erster Linie geht es ja um das beispielsweise Andicken einer Kickdrum oder einer Snare. Das was die sogenannten Topproduzenten auch machen, damit sich Drums möglichst fett anhören. Also eine Geheimwaffe nun für Jedermann.
Die Praxis
Die Nutzung von Cableguys Snapback ist denkbar einfach. Es wird einfach als Plugin in eine bestehende Audio – oder Midispur geladen. Der im Plugin ankommende Klang wird erkannt und man kann nun den Snapback oder Transienten in Echtzeit einfügen und manipulieren. Auch eine Automation sämtlicher Parameter ist innerhalb der DAW möglich.
Beim Einsatz von Snapback ist allerdings auch Vorsicht angeraten, denn das Plugin macht wenig Sinn bei einem komplexen Drumloop, weil ja alle ankommenden Signale verarbeitet werden. Das führt sicherlich nicht unbedingt zum gewünschten Ergebnis.
Aber da schafft das Trigger Setup eventuell Abhilfe. Hier kann die Erkennung des Audiomaterials beeinflusst werden, indem die z.B. Triggerpunkte mittels Input-Filter und Threshold bearbeitet werden. Es stehen hier einige kleine Helferlein zur Verfügung, aber die optimalen Einstellungen für komplexes Material erfordern definitiv etwas Geduld. Ich vertrete die Auffassung den Einsatz von Snapback eher auf eine Spur mit nur einem Sound zu beschränken.
Eigene Samples werden entweder per Drag´n Drop auf das jeweilige Fenster von Snapback oder Transient gezogen oder über das Menü „Show User Sound Folder“ eingefügt. Dazu ist es offenbar notwendig vorher in den definierten Ordner bereits Samples gespeichert zu haben. Das finde ich nicht ganz so intuitiv. Es können Audiodateien als WAV oder AIF mit 2 bzw. 4 Sekunden geladen werden. Die Samplerate ist auf 192 KHz begrenzt, ebenso wie die maximal zulässige Größe von 100MB. Ich würde mir an dieser Stelle auch die Möglichkeit innerhalb des Sample Browsers für den Import von eigenem Material wünschen, denn nicht immer ist es so einfach Dateien auf das Fenster zu ziehen. Nämlich dann nicht, wenn der Dateiordner durch das Fenster der DAW verdeckt ist. Da wird´s dann ein wenig nervig.
Fazit
Cableguys Snapback ist ein Rundum-Sorglos-Paket für alle, die es den Topproduzenten gleich tun wollen. Und das alles zu einem wirklich schmalen Preis. Ich habe viele Stunden mit dem Plugin verbracht und ich bin ziemlich begeistert ob der einfachen und intuitiven Bedienung. Es macht Spaß verschiedene Samples und Sounds mit Cableguys Snapback zu bearbeiten. Auch die Performance ist sehr gut und besonders hungrig in Sachen CPU ist die Software ebenfalls nicht. Bugs konnte ich trotz der Version1.0 nicht ausfindig machen, alles funktioniert. Ich spreche aber hier ausschließlich für eine MAC Version. Wie es bei der Windows Version ist, vermag ich daher nicht zu sagen. Eine Kleinigkeit wäre anzumerken hinsichtlich der Skalierung des Fensters. Hier hätte ich mir das individuelle Aufziehen der Oberfläche gewünscht. In Bezug auf die gesamte Darstellung könnte man dem Anwender vielleicht noch eine eigene Farbwahl der Wellenformen anbieten. Ansonsten ist Snapback eine echte Bereicherung für jene, die ihre Drumsounds, und nicht nur diese, mit mehr Ausdruck und Einzigartigkeit versehen wollen. Es ist jedem selbst überlassen, welche Klänge für Snapback herangezogen werden. Es ist nun einfacher denn je sich druckvolle und eigenständige Drums und andere Sounds zu erstellen. Wieder einmal zeigen die „Cableguys“, wie man intuitive Software produziert.
Cableguys Snapback ist mit folgenden Systemen kompatibel:
Windows
Windows 7, 8, 10 or 11
64-bit
VST 2, VST 3 or AAX host DAW Mac
Mac OS X 10.13 or later
Intel or Apple Silicon processor
VST 2, VST 3, AU or AAX host DAW
Test: Cableguys Snapback – Plugin für punchige Drums
Es ist ja kein großes Geheimnis mehr: Gute und druckvolle Drumsounds sind essentiell für moderne Stilrichtungen der elektronischen Musik. Daher ist es unumgänglich sich mit der Materie ein wenig mehr zu beschäftigen, wie man das macht. Kann ein einziges Plugin da direkt und unkompliziert Abhilfe schaffen. Wir werden sehen.
(4,7 / 5)INHALTSVERZEICHNIS
Konzept
Das Plugin Snapback vereint die Technik des Layerns von mehreren verschiedenen Sounds in einem Fenster. So muss man nicht mehrere Spuren in der DAW erzeugen und mit viel Zeitaufwand die Samples aneinander anpassen. Cableguys Snapback erledigt das alles automatisch…und das in Echtzeit.
Oberfläche
Die Software besteht aus nur einem übersichtlich gestalteten Fenster mit drei Bereichen. Das dunkle Design mit lila Schaltflächen und Wellenformdarstellungen gefällt auf Anhieb. Der erste obere Teilbereich zeigt die Wellenform des gesamten Audiomaterials. Im unteren linken Feld befindet sich der sog. Snapback mit seinen Einstellmöglichkeiten und rechts daneben findet man das Transienten-Fenster mit entsprechenden Reglern. Insgesamt ist die Oberfläche sehr einfach strukturiert und der Anwender findet sich sofort zurecht. Das gesamte Fenster lässt sich auf festeingestellte Werte skalieren. Weiter finden sich im Menü diverse Grundeinstellungen und das Speichern eigener Presets.
Funktionsweise
Was ist denn Snapback eigentlich? Diese Funktion fügt jedem Sample bzw. erkannten Ton ein selektierten Grundton am Anfang hinzu und zwar automatisch angepasst. Das kann ein Clap sein oder irgend ein anderer perkussiver Sound. Es stehen dazu schon einige Samples in der mitgelieferten Bibliothek bereit. Bei Bedarf kann der Anwender aber auch selbst Samples laden. Die grundsätzliche Bearbeitung erfolgt dann je nach Gusto mittels Attack, Decay und Pitch. Somit lässt sich schon ziemlich viel individualisieren. Darüber hinaus kann der Zeitversatz, die Stereobreite, Panorama und die Dynamik der Lautstärke angepasst werden. Ein LowPass und HighPass Filter runden die Einstellungen ab.
Das selbe passiert in der zweiten Hälfte von Cableguys Snapback mit dem Transienten. Hier wird dem Ausgangsmaterial noch ein Sample als Transient passend hinzugefügt. Auch hier wird eine bereits umfangreiche Bibliothek mitgeliefert, aber auch eigene Samples können verwendet werden. Die Individual-Einstellungen sind die selben, wie beim Snapback-Fenster.
Damit die Sounds nicht verzerren ist auch eine Limiter integriert, der bei Bedarf eingeschaltet werden kann. Dieser gilt gleichermaßen für Snapback und Transient.
Warum nun das Ganze? Nun, es fügt einer Kick zum Beispiel das gewisse Extra, die Würze hinzu. Es ist selbsterklärend, dass damit individuelle Samples entstehen, die mehr Druck, mehr Präsenz oder Charakter haben. In erster Linie geht es ja um das beispielsweise Andicken einer Kickdrum oder einer Snare. Das was die sogenannten Topproduzenten auch machen, damit sich Drums möglichst fett anhören. Also eine Geheimwaffe nun für Jedermann.
Die Praxis
Die Nutzung von Cableguys Snapback ist denkbar einfach. Es wird einfach als Plugin in eine bestehende Audio – oder Midispur geladen. Der im Plugin ankommende Klang wird erkannt und man kann nun den Snapback oder Transienten in Echtzeit einfügen und manipulieren. Auch eine Automation sämtlicher Parameter ist innerhalb der DAW möglich.
Beim Einsatz von Snapback ist allerdings auch Vorsicht angeraten, denn das Plugin macht wenig Sinn bei einem komplexen Drumloop, weil ja alle ankommenden Signale verarbeitet werden. Das führt sicherlich nicht unbedingt zum gewünschten Ergebnis.
Aber da schafft das Trigger Setup eventuell Abhilfe. Hier kann die Erkennung des Audiomaterials beeinflusst werden, indem die z.B. Triggerpunkte mittels Input-Filter und Threshold bearbeitet werden. Es stehen hier einige kleine Helferlein zur Verfügung, aber die optimalen Einstellungen für komplexes Material erfordern definitiv etwas Geduld. Ich vertrete die Auffassung den Einsatz von Snapback eher auf eine Spur mit nur einem Sound zu beschränken.
Eigene Samples werden entweder per Drag´n Drop auf das jeweilige Fenster von Snapback oder Transient gezogen oder über das Menü „Show User Sound Folder“ eingefügt. Dazu ist es offenbar notwendig vorher in den definierten Ordner bereits Samples gespeichert zu haben. Das finde ich nicht ganz so intuitiv. Es können Audiodateien als WAV oder AIF mit 2 bzw. 4 Sekunden geladen werden. Die Samplerate ist auf 192 KHz begrenzt, ebenso wie die maximal zulässige Größe von 100MB. Ich würde mir an dieser Stelle auch die Möglichkeit innerhalb des Sample Browsers für den Import von eigenem Material wünschen, denn nicht immer ist es so einfach Dateien auf das Fenster zu ziehen. Nämlich dann nicht, wenn der Dateiordner durch das Fenster der DAW verdeckt ist. Da wird´s dann ein wenig nervig.
Fazit
Cableguys Snapback ist ein Rundum-Sorglos-Paket für alle, die es den Topproduzenten gleich tun wollen. Und das alles zu einem wirklich schmalen Preis. Ich habe viele Stunden mit dem Plugin verbracht und ich bin ziemlich begeistert ob der einfachen und intuitiven Bedienung. Es macht Spaß verschiedene Samples und Sounds mit Cableguys Snapback zu bearbeiten. Auch die Performance ist sehr gut und besonders hungrig in Sachen CPU ist die Software ebenfalls nicht. Bugs konnte ich trotz der Version1.0 nicht ausfindig machen, alles funktioniert. Ich spreche aber hier ausschließlich für eine MAC Version. Wie es bei der Windows Version ist, vermag ich daher nicht zu sagen. Eine Kleinigkeit wäre anzumerken hinsichtlich der Skalierung des Fensters. Hier hätte ich mir das individuelle Aufziehen der Oberfläche gewünscht. In Bezug auf die gesamte Darstellung könnte man dem Anwender vielleicht noch eine eigene Farbwahl der Wellenformen anbieten. Ansonsten ist Snapback eine echte Bereicherung für jene, die ihre Drumsounds, und nicht nur diese, mit mehr Ausdruck und Einzigartigkeit versehen wollen. Es ist jedem selbst überlassen, welche Klänge für Snapback herangezogen werden. Es ist nun einfacher denn je sich druckvolle und eigenständige Drums und andere Sounds zu erstellen. Wieder einmal zeigen die „Cableguys“, wie man intuitive Software produziert.
Cableguys Snapback ist mit folgenden Systemen kompatibel:
Windows
Windows 7, 8, 10 or 11
64-bit
VST 2, VST 3 or AAX host DAW
Mac
Mac OS X 10.13 or later
Intel or Apple Silicon processor
VST 2, VST 3, AU or AAX host DAW
Preis: 49,- Euro – Webseite von Cableguys
Klangbespiele